2. Blick ins Buch

Kapitel 1

„Mussten wir gerade heute hierher fahren? Es wird langsam dunkel und ich muss mich noch für die Party umziehen.“ Gwendoline stampfte lustlos hinter ihrer Freundin her.
„Hör auf zu jammern! Wir haben noch mehr als genug Zeit!“, fauchte Cat sie wütend an, während sie das Tempo ihrer Schritte ihrer Laune anpasste. „Denkst du, ich habe mir das ausgesucht? Ich würde auch viel lieber zu Hause sitzen und mich für die verfluchte Party fertigmachen, als hier in der Kälte durch diese Einöde zu stiefeln. Aber, wenn ich die Arbeit bis Donnerstag nicht abgebe, dann lässt Professor Schönling mich durchfallen und ich kann den Master vergessen. Wenn du Angst hast, nicht rechtzeitig fertig zu werden, wieso bist du dann mitgekommen? Keiner zwingt dich!“ Gwen packte Cats Arm, um sie auf diese Weise aufzuhalten, doch Cat hetzte einfach weiter.
„Caitriona Campbell, lass deine schlechte Laune nicht an mir aus! Ich kann auch nichts dafür, dass der Kerl dich nur verarscht hat! Du hättest den Blödmann besser abservieren sollen, bevor du dich überhaupt auf ihn eingelassen hast. Ich habe dir gleich gesagt, dass das nicht gut gehen kann.“ Cat blieb abrupt stehen.
„Das musst gerade du sagen! Wer greift denn in Sachen Männer normalerweise immer ins Klo?“
„Cat du wirst ungerecht!“
„So werde ich das? Muss ich dich erst an Roger erinnern? Du weißt doch noch, der, der es noch nicht einmal für nötig gehalten hat, mit dir persönlich Schluss zu machen, sondern nur eine SMS geschickt hat. Oder Steven? Und jetzt Gordon! Mister, ich bin das Nonplusultra aller Männer, McAllister.“
„Cat es reicht!“
„Tut es nicht! Willst du wirklich als eine seiner Trophäen enden? Du hast was Besseres verdient!“
„Solltest du das nicht mir überlassen? Außerdem hat er sich geändert!“
„Und der Papst ist Protestant!“
„Nein Cat, diesmal ist es wirklich etwas anderes. Du weißt genau, dass ich mich nach all den Enttäuschungen etwas mehr zurückhalte, aber im Moment habe ich tatsächlich ein gutes Gefühl. Auch wenn Gordon früher nur auf Trophäenjagd gewesen ist, glaube ich, dass er es mit mir in jeder Beziehung ernst meint.“„Es ist immer anders, doch dann bin ich es, die hinterher den Scherbenhaufen beseitigen muss. Ich bin es so leid! Warum suchst du dir nicht endlich einen richtig netten Jungen, der wirklich anders ist und es ernst mit dir meint?“
„Wenn du Liebeskummer hast, kannst du ein echtes Ekelpaket sein!“ Gwen stampfte wutentbrannt an ihrer Freundin vorbei in Richtung Besucherzentrum davon.

„Gwen warte! So habe ich das nicht gemeint! Es tut mir leid!“ Gwendoline schnaufte laut, während Cat nun ihrerseits hinter Gwen herrannte. „Gwen, Gwenny, du hast ja recht!“ Jetzt war es Gwen, die stehen blieb.
„Weißt du Cat, ich kann ja verstehen, dass du total von der Rolle bist, aber mir dann die Dinge an den Kopf zu werfen, die du selbst nicht in den Griff bekommst, ist ätzend!“
„Ich weiß, und es tut mir ehrlich leid! Wirklich! Dieser Mistkerl hat mich vollkommen durcheinandergebracht. Erst spielt er mir die große Liebe vor, will sich von seiner Frau trennen und als er mir dann eröffnet er könne sich nicht von ihr trennen, weil sie wieder schwanger ist und ich die Konsequenzen daraus ziehe, da tyrannisiert er mich an der Uni. Nicht nur, dass er mich völlig ungerechterweise durchfallen lassen will, er stalkt mich auch. Gestern hat schon wieder so ein beschissener Brief unter meiner Tür gelegen. Ich weiß nicht mehr weiter!“
„Wieder Drohungen? Oder nur sein übliches Gesülze?“
„Auch Drohungen! Diesmal will er nicht nur sich selbst etwas antun, sondern auch mir!“
„Na Klasse! Du solltest endlich mit deinem Vater reden. Der Mann ist ein Psychopath! Wer, wenn nicht dein Vater, könnte ihn endlich aufhalten?“
„Ich kann meinen Vater nicht damit belasten! Erstens würde er mir die Hölle heißmachen, weil ich so dumm war, mich auf Andrew einzulassen und zweitens, mein Vater ist sei
Dekan.“
„Eben! Darum sollst du ja auch mit ihm reden!“
„Was meinst du, welche Kreise es zieht, wenn mein Dad davon erfährt? Andrew würde suspendiert oder noch schlimmer, er müsste die Uni verlassen! Wer weiß, wozu er dann fähig ist! Wem, glaubst du, gibt er die Schuld? Meinem Vater? Nein, Gwen, ich habe mir die Suppe selbst eingebrockt, also werde ich sie auch alleine auslöffeln!“ Gwen sah ihre Freundin schweigend an.
„Aber etwas müssen wir tun!“, bemerkte sie nach einer Weile.
„Sicher! Und ich habe mir auch schon überlegt, was! Ich werde die Uni wechseln!“ Cat seufzte.
„Und du meinst, das kannst du deinem Vater erklären?“
„Ich werde ihm einfach erzählen, dass die irgendwo ein Projekt anbieten, das mich unheimlich interessiert.“
„Und du denkst, das kauft er dir so einfach ab?“
„Ich muss es ihm nur schmackhaft machen! Du weißt doch, dass er mich in allem unterstützt. Und jetzt lass uns von etwas anderem reden. Es reicht, dass Andrew mein Denken beeinflusst, er muss sich nicht auch noch in jede Unterhaltung einschleichen!“ Gwen nickte, dann setzten sie sich erneut in Bewegung.

Caitriona fror und das nicht nur wegen des eiskalten Windes, der ihr ins Gesicht wehte. Ihre Nerven lagen blank und das nun schon seit Wochen. Sie hätte sich gar nicht erst auf Andrew einlassen sollen, doch im Nachhinein war man immer schlauer. Andrew Thomas war ihr Professor in Geschichte. Normalerweise hätte sie noch nicht einmal im Traum daran gedacht, eine Beziehung mit ihm anzufangen, doch, nachdem er sie permanent mit Geschenken überhäuft und ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen hatte, hatte sie einfach nicht anders gekonnt. Sie hatte sich geschmeichelt gefühlt, weil er nicht nur ihr gutes Aussehen, sondern auch ihren Intellekt zu schätzen wusste. Die meisten seiner Vorgänger waren da anders gewesen. Oft genug hatte sie sich von ihnen zu ihrem Vorzeigepüppchen degradiert gefühlt, mit dem sie vor ihren Freunden nur angeben wollten. Andrew war ihr genaues Gegenteil. Er war niemals mit ihr ausgegangen. Allein schon aufgrund der Tatsache, dass er sich mit ihr nicht in der Öffentlichkeit zeigen konnte, da niemand von ihrer Beziehung wissen durfte. Er hatte sie in ihrem Vorhaben bestärkt, sich mehr auf die schottische Geschichte zu konzentrieren und stundenlang das Für und Wider mit ihr diskutiert, bis sie schließlich seinen Vorschlag angenommen hatte, nach ihrem Master ihre Doktorarbeit bei ihm zu eben diesem Thema zu schreiben. Und dann war das passiert, was sowieso irgendwann einmal passieren musste. Doch die rosaroten Wolken, auf denen sie während ihrer gemeinsamen Zeit geschwebt hatte, waren genauso schnell zerplatzt wie Seifenblasen. Wie man sich in einem Menschen nur so täuschen kann!, schoss es ihr durch den Kopf. All die anderen waren nur hirnlose Idioten gewesen, Andrew hingegen war ein hirnloser Idiot in Gestalt eines Intellektuellen, was das Ganze noch beschissener machte. Er verstand es ausgezeichnet, mit seinem guten Aussehen, seinem Wissen und seinem Einfühlungsvermögen zu blenden, doch dann … Da waren ihr die guten alten Zeiten, als Männer sich noch anstrengen mussten, um von ihrer Angebeteten erhört zu werden, schon lieber. Damals gab es Turniere, in denen tapfere Ritter um eine holde Maid kämpften, oder Bälle, in denen die Debütantinnen auf den Heiratsmarkt eingeführt wurden, und in all den Geschichten, die ihr Vater ihr erzählt hatte, waren niemals psychopathische Stalker vorgekommen. Aber diese Zeiten waren lange vorbei. Inzwischen wusste sie, dass ihr Vater bei seinen Erzählungen, ganz bewusst einige Details verschwiegen hatte, um ihre kindlichen Illusionen nicht zu zerstören, dennoch fiel es ihr auch weiterhin schwer, sich endlich von ihnen zu verabschieden. Wenn der Alltag einem den Boden unter den Füßen wegzieht, war es da nicht normal, sich in seine Mädchenträume zu flüchten? Cat spürte den eiskalten Windzug genau in dem Moment, als sie sich wünschte, in ihre Kindheit zurückkehren zu können. War er ein Zeichen? Doch wofür? Vermutlich dafür, dass du dich langsam beeilen musst, wenn du dir nicht auch noch, zu allem Überfluss eine Erkältung einhandeln willst. Sie zog sich ihren Schal über Mund und Nase und schloss dann zu Gwendoline auf, die ihr bereits einige Schritte voraus war.

„Gwenny warte! Hast du das auch gespürt?“ Ihre Freundin sah sie verständnislos an.
„Was meinst du?“
„Den eisigen Windzug eben?“
„Eisiger Windzug? Wie soll ich den noch spüren? Ich bin ja selbst schon fast ein Eisblock!“
„Gwenny, was meinst du? Sollen wir uns das Besucherzentrum schenken? Viel mehr als im Internet und in den einschlägigen Büchern werde ich da sowieso nicht erfahren. Ich würde vorschlagen, wir gehen nur noch das Stück bis zum Wasserfall, damit ich noch ein paar Fotos schießen kann und dann verschwinden wir!“
„Das ist eine deiner besten Ideen seit Langem! Ich habe mich sowieso gefragt, wieso du nicht gleichim Internet recherchiert hast.“
„Langsam frage ich mich das auch!“ Ihr Weg führte sie in östlicher Richtung, vorbei an dem kleinen Parkplatz, der an den Rundweg zum Signals Rock grenzte. Der Felsen hatte seinen Namen aus gutem Grund. In früheren Zeiten hatte man auf ihm das Signalfeuer entzündet, da es dort von beiden Seiten des Tals zu sehen war. Angeblich hatte Robert Campbell of GlenLyon, die ausführende Hand des Massakers, diesen Umstand damals für sich genutzt und seinen Männern mit Hilfe eines Feuers auf ebendiesem Felsen, das Signal für den Angriff auf die Bewohner des Tales gegeben. Aber das waren reine Mutmaßungen. Es gab weder Belege dafür, noch dagegen! Deshalb waren sich die einschlägigen Experten, bis zu heutigen Tag uneins, wer von ihnen nun recht hatte und wer nicht.

Als sie den „Signals Rock“ passiert hatten, schlugen sie den Weg zu der Straße ein, die sie zu den „Three Sisters“, den drei fast gleichförmigen Bergkuppen und zu dem kleinen Wasserfall brachte. Nebel zog auf.
„Ich war schon ewig nicht mehr hier!“, bemerkte Cat. „Aber trotzdem kann ich mich noch an alles erinnern.“
„Das habe ich bemerkt! Du hast nicht einmal auf den Plan sehen müssen!“ Cat nickte.
„Irgendwie ist das alles hier noch so präsent, als wäre ich letztes Jahr hier gewesen.“
„Wann warst du denn hier?“
„Kurz nach dem Tod meiner Mutter, da war ich dreizehn. Ich war damals echt widerlich! Nicht nur zu meinem Dad, sondern auch zu meinen Freundinnen, meinen Großeltern und allen anderen. Du weißt ja, dass meine Mutter damals bei einem Autounfall ums Leben kam. Sie war unterwegs, um mich abzuholen, als es passierte. Ich gab mir unbewusst die Schuld und ließ keinen mehr an mich heran. Irgendwann hat es meinem Vater dann gereicht. Er hat unsere Sachen gepackt und ist mit mir durch halb Schottland gefahren. Wir waren an sämtlichen geschichtsträchtigen Orten. Bannockburn, Scone, Killiecrankie, Dunkeld, Culloden und schließlich hier in Glencoe. Ich glaube heute, dass er mir dadurch auf seine Art zeigen wollte, dass nicht nur unserer Familie schreckliche Dinge widerfahren waren. Damals jedoch fand ich seine Geschichten einfach nur spannend. Du kennst ihn ja, und weißt, dass er, wenn er erzählt, ganze Hörsäle in seinen Bann schlägt. Du hättest ihn erleben sollen, wie er „Robert the Bruce“ zum Leben erweckte, seinen Sieg in Bannockburn und wie er sich damals in Scone zum König krönen ließ. Oder die Jacobitenaufstände, der Sieg in Killiecrankie, die Niederlage in Dunkeld und das Desaster von Culloden. Als wir schließlich hier ankamen, war ich dermaßen in seine Geschichten abgetaucht, dass ich an jedem neuen Ort, zu dem wir kamen förmlich nach wilden, halb nackten Kämpfern in Kilt und Plaid Ausschau hielt.“
„Und hast du wirklich einen gesehen?“
„Du wirst lachen, aber ja, ich habe einen gesehen! Wir waren hier in Glencoe. Mein Dad erzählte mir von den unschuldigen Opfern des Massakers, das Wilhelm III. von Oranien hier anrichten ließ. Wie stolze Clanmänner einfach in ihren Betten ermordet wurden und Clansfrauen mit ihren Kindern entweder in ihren Hütten verbrannten oder aber auf der Flucht erfroren. Dann wies er mich darauf hin, dass an einem Tag wie heute, am 31. Oktober, Samhain, oder Halloween, eine Chance für die verlorenen Seelen gäbe, an den Ort, der ihnen mehr als ihr Leben bedeutet hatte, zurückzukehren.“
„Deshalb wolltest du gerade heute hierhin?“ Cat nickte.
„Ich schätze schon! Ich bin momentan genauso mies drauf wie damals, und als Andrew mir dann den Aufsatz aufgedrückt hat, da habe ich darin eine Möglichkeit gesehen, mich noch einmal in meine Kindheit zu flüchten. Damals habe ich es hier in Glencoe auch geschafft, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Ich habe gehofft, dass es mir auch jetzt wieder gelingt, wenn ich nur all die Erinnerungen wieder aus den hintersten Winkeln meines Gehirns hervorhole, die mich damals so weit gebracht haben.“
„Und hilft es?“
„Irgendwie schon! Ich kann wieder etwas klarer denken!“
„Wie sah er aus?“
„Wer?“
„Na, dein Highlander! Oder kannst du dich nicht mehr an ihn erinnern?“ Cat hielt einen Moment inne. Sollte sie wirklich erzählen, dass … „Nun sag schon!“, unterbrach Gwen ihren Gedanken. „Erst machst du mich neugierig und wunderst dich dann, dass ich alles wissen will! Ich meine wirklich alles! Jedes Detail!“ Cat zögerte noch einen Moment, dann jedoch gab sie nach.
„OK, aber du darfst nicht lachen!“
„Tu ich schon nicht!“
„Also gut! Wir waren unten am Wasserfall. Nebel zog auf und plötzlich tauchten seine Schemen direkt neben meinem Vater auf. Er war einen Kopf größer als mein Dad. Er trug ein Plaid und ein weißes Hemd, unter dem sich seine erstaunlichen Muskelberge deutlich abzeichneten.“ Gwen kicherte leise. „Du hast versprochen nicht zu lachen!“
„Ich lache doch auch nicht!“, erwiderte Gwen, die das Glucksen ihrer Stimme kaum unterdrücken konnte. „Los! Erzähl schon weiter!“ Cat sah ihre Freundin noch einmal prüfend an, dann fuhr sie fort.
„Sein Gesicht wurde von pechschwarzen Haaren eingerahmt, die ihm bis auf die Schulterblätter fielen!“ In Cats Augen trat ein verträumter Glanz. „Seine Gesichtszüge waren, wie soll ich es ausdrücken?, wie von einem Bildhauer erschaffen. Aber das Faszinierendste an ihm waren seine tiefblauen Augen. Sie waren so blau wie das Meer, wen es an einem warmen Sommertag hinten am Horizont von der Sonne beschienen wird.“ Gwendoline versuchte verzweifelt ernst zu bleiben, doch bei Cats letztem Satz prustete sie los. Sie lachte dermaßen, dass ihr Tränen in die Augen traten. Cat sah sie ernst an.
„So viel zum Thema, ich werde nicht lachen! Hätte ich mir auch denken können!“ Caitriona war sichtlich wütend.
„Ach Cat“, bemerkte Gwen daraufhin leise, als sie sich etwas beruhigt hatte. „Ich wollte wirklich nicht lachen, aber du hättest dich hören müssen. Ein Kitschroman ist nichts dagegen. Von einem Bildhauer erschaffen? So blau wie das Meer an einem Sommertag? Cat wirklich! Du hast vielleicht deinen Beruf verfehlt und solltest besser Liebesschnulzen schreiben.“
„Hack auch noch darauf herum! Ich dachte, ich könnte dir alles erzählen!“ Cat beschleunigte erneut ihre Schritte. Gwendoline, die damit gerechnet hatte, ließ sich dieses Mal jedoch nicht so leicht abhängen, sondern, hielt mit ihr Schritt.
„Cat, so habe ich das wirklich nicht gemeint! Aber du hörst dich echt so an, als würdest du einen Romanhelden beschreiben.“
„Ich weiß!“ Cat musste unwillkürlich grinsen. „Vielleicht liegt es ja daran, dass ich ihn noch immer mit den Augen der Dreizehnjährigen betrachte, die definitiv zu viele Kitschromane gelesen hat.“

Den Rest des Weges schwiegen sie. Erst als sie die kleine Schlucht mit dem Wasserfall erreichten, richtete sich Caitriona wieder an Gwendoline.
„Warte du hier oben! Ich klettere nur eben herunter, mache ein paar Fotos und dann können wir abhauen!“ Gwen nickte.
„Sei bloß vorsichtig! Der Abstieg ist auch schon ohne Nebel ziemlich schwierig.“
„Ich weiß!“ Cat lächelte ihre Freundin noch einmal an, dann machte sie sich vorsichtig daran, den steilen Pfad hinabzuklettern. Es war wirklich nicht einfach. Die Feuchtigkeit des Nebels hatte sich auf die schroffen Steine gelegt, sodass sie weitaus glitschiger waren, als sie es in Erinnerung hatte. Bis zur Hälfte schaffte sie den Abstieg dennoch ohne Probleme, doch dann verlor sie den Halt. Sie rutschte unkontrolliert einen Teil des Abhangs herunter, bevor sie zu Boden ging, noch ein Stück weiter schlitterte, sich ihren Kopf an einem Felsen anstieß und schließlich, vollkommen benommen, am Fuße des Abhangs liegen blieb. Sie hörte noch Gwennies spitzen Schrei und wie sie ihr völlig panisch, „bleib liegen! Ich hole Hilfe!“, zurief, dann verlor sie das Bewusstsein.

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